In Südamerika scheint ein alter Bekannter der Staatspleite entgegenzusteuern: Argentinien. Nachdem Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner Devisenbeschränkungen eingeführt hat, um die Kapitalflucht zu verhindern und die Importe zu drosseln, bemühen sich die Argentinier, ihr Geld, im US-Dollar, in Sicherheit zu bringen. Allein im vergangenen Jahr erreichte die Kapitalflucht ein Volumen von 20 Milliarden US-Dollar – die Südamerikaner benötigen allerdings jährlich einen Devisenüberschuss von zehn Milliarden US-Dollar, damit sie im Ausland kein Geld aufnehmen müssen.

Vom Kapitalmarkt abgeschnitten
Aber da Vorgänger und Ehemann von Fernández de Kirchner, Néstor Kirchner, 2002 die privaten Gläubiger düpierte und das Land deswegen immer noch vor Gericht steht, ist Argentinien vom Kapitalmarkt abgeschnitten. Dies macht die Situation von Argentinien noch prekärer und die Südamerikaner dürften somit der nächste Kandidat für den Internationalen Währungsfonds sein. (mb)