Während sich die industrielle Seite der US-Volkswirtschaft verbessert habe, zeige sich die Konjunktur noch nicht so robust, sagt Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Mehrere Wirtschaftsindikatoren lägen deutlich von den von der US-Notenbank angepeilten Zielwerten entfernt, die ein striktes geldpolitisches Handeln erfordern würden. Vor diesem Hintergrund sei ein Rückzug der US-Notenbank aus der lockeren Geldpolitik, das sogenannte Tapering, nicht zu befürchten.

Grundsätzlich sei die Diskussion über die Auswirkung eines solchen Rückzugs eine Scheindebatte, sagt Halver. Die befürchteten Auswirkungen auf die Zinsmärkte dürften ausbleiben. Das legten die Überschussreserven der US-Geschäftsbanken bei der Fed nahe. Schon 2006 und 2007, als die US-Wirtschaft stark wuchs und die Geschäftsbanken kaum Überschussreserven bei der Fed unterhielten, habe es in der Realwirtschaft keine Liquiditätsprobleme gegeben. Die aktuell vorhandenen Überschussreserven der Geschäftsbanken reichten mühelos aus, sogar ein Hyper-Wachstum in den USA zu finanzieren. Jeder Kreditwunsch von Unternehmen und Privatleuten könne übererfüllt werden. (mb)