Der Immobilienmarkt in verschiedenen europäischen Ländern bietet Investoren weiterhin attraktive Chancen, erklärt Aviva Investors, die Asset-Management-Gesellschaft des britischen Versicherers Aviva. "Ein positiver politischer und ökonomischer Rahmen sollte die europäischen Immobilienmärkte künftig weiter unterstützen", sagt Monika Sujkowska, Real Estate Investment Strategy and Research bei Aviva Investors. Europas Zukunft sehe derzeit so rosig aus wie schon lange nicht mehr: Die Wirtschaft wachse weiter, zudem sei das Populismus-Risiko seit der Wahl in Frankreich gesunken.

Günstige Gelegenheiten seien am europäischen Immobilienmarkt jedoch immer schwieriger zu finden, so Sujkowska: "Unsere Preisanalyse deutet darauf hin, dass die Anleger in ihrer Wahl der Vermögenswerte anspruchsvoller werden müssen, insbesondere wenn sie die Anforderungen an die Nominalrendite erfüllen wollen." Das Mietwachstum werde künftig ein entscheidender Faktor für die Rendite sein, während sich das Kapitalwachstum verlangsamen werde. " Unsere Prognosen zeigen die besten risikoadjustierten Renditen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien, Schweden und Irland", sagt Sujkowska.

Stabile und risikoarme Einkünfte in Deutschland
Für deutsche High-Street-Einzelhandelsvermögen erwartet Aviva Investors in den kommenden fünf Jahren eine Gesamtrendite von 4,4 Prozent pro Jahr. Das stellt einen einen stabilen und risikoarmen Einnahmestrom dar. Zudem bieten laut Sujkowska auch gewerbliche Immobilien in Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg einen guten Wert: "Dieser Sektor profitiert von strukturellen Trends wie dem starken Produktionswachstum und anhaltenden Boom im E-Commerce, der die Nachfrage nach Lager- und Lieferhubs angekurbelt hat." 

Die Expertin warnt allerdings vor einer übermäßigen Risikobereitschaft bei Immobilieninvestments. Der Immobilienzyklus befinde sich schon in einem weit fortgeschrittenen Stadium. Büroimmobilien in der irischen Hauptstadt Dublin und in Teilen von Mitteleuropa etwa seien riskant: "Diese Märkte haben rasante Entwicklungen erlebt, die das Risiko des Überangebots erhöhen. Jetzt könnte es eine gute Zeit sein, um schwache Vermögenswerte abzustoßen, da dies schwieriger wird, sobald wir eine ungünstigere Phase des Zyklus betreten", sagt Sujkowska. (fp)