Kurz vor Ultimo legten Europas Börsen ihre Lethargie dann doch noch ab. Vor wenigen Wochen hatte es so ausgesehen, also ob der deutsche Leitindex Dax das Jahr mit Verlusten oder bestenfalls mit einer schwarzen Null abschließen würde. Nicht wenige Renditesucher hoffen nun, dass das unverhoffte Powerfinale an Europas Anteilsmärkten einen Vorgeschmack auf das neue Jahr liefert.
 
Wie auch immer der Start in die Anlagesaison 2017 ausfällt: Einen so gründlich verhagelten Auftakt wie 2016 wünscht sich sicher niemand. Schon die erste Handelswoche beendeten viele Kursbarometer satt im Minus. Selbst erfahrene Beobachter rätselten über die Ursachen für das plötzliche Massaker. Schließlich waren kursdämpfende Faktoren wie die Sorge vor einem Schwächeanfall der chinesischen Wirtschaft oder einem Wiederaufflammen der europäischen Staatsschuldenkrise seit langem bekannt und schienen daher in den Kursen längst verarbeitet zu sein.

Außer Spesen nichts gewesen?
"Europäische Aktien scheinen den 'China-Schock' überwunden zu haben", meinte etwa Christian Finke, Geschäftsführer der Monega KAG, im Dezember 2015. "Wir sind für das kommende Jahr positiv gestimmt für deutsche Aktien: Im Jahresverlauf 2016 könnte der Dax einen Stand von 12.300 Punkten erreichen", lautete das damalige Fazit von Hendrik König, Strategieanalyst beim Bankhaus Metzler. Doch weit gefehlt. Bis Anfang August hieß es für Käufer einzelner Aktien und aktiennaher Fonds mit Europa-Fokus: Außer Spesen – die aber von großzügigen Dividenden zumeist wettgemacht wurden – nichts gewesen.

Wie ist es 2017 um die Verdienstmöglichkeiten an den europäischen Aktienmärkten bestellt? Wie werden die Anteilsmärkte die sich anbahnende Zinswende verkraften? Welches Störfeuer geht vom europäischen Wahlmarathon aus? Und welche Folgen könnte die wachsende Popularität freihandelsfeindlicher Parteien insbesondere für die Exportmeister aus dem Dax haben? Wie Experten die Aussichten einschätzen, sehen Sie in der Bildergalerie oben. (ps)