Asset Manager: Konsolidierung statt Trendwende am Aktienmarkt
Die Analysten von Swisscanto sehen lediglich einen kurzfristigen Rücksetzer an den Aktienmärkten. Sie favorisieren mittelfristig die günstigeren Europa-Aktien gegenüber Dividendentiteln aus den USA und Japan.
Bereits im ersten Quartal des Jahres legten die globalen Aktienmärkte stärker zu als historisch durchschnittlich für ein ganzes Jahr zu erwarten ist. Insofern war eine Verschnaufpause überfällig. Nach Einschätzung des Schweizer Fondshauses Swisscanto handelt es sich aber nur um eine kurzfristige Konsolidierung. Dafür spreche die robuste Verfassung der globalen Konjunktur.
Positiver Verlauf der Berichtssaison
"Für die USA erwarten wir zwar einen Rückgang der Wachstumsraten, aber von einer Schrumpfung ist die Wirtschaft noch weit entfernt", schreiben die Swisscanto-Experten in einem aktuellen Marktbericht. In Europa gehen die Analysten sogar von einer leichten Erholung aus. "Angesichts dessen sollten sich auch die Unternehmensgewinne robust entwickeln", so die Prognose.
Der bisherige Verlauf der Berichtssaison für das erste Quartal bestätige diese Einschätzung: "Die positiven Überraschungen überwiegen deutlich und die Ausblicke lassen nicht auf erhöhten Pessimismus schließen, sodass die Finanzanalysten ihre Gewinnerwartungen sogar weiter nach oben schrauben." Der veränderte geldpolitische Ausblick für die US-Notenbank lässt laut Swisscanto allerdings die Bewertung einiger Märkte sportlicher als bisher erscheinen.
Bewertung der Aktienmärkte rückt in den Fokus
Bei US-Aktien rückt laut Bericht mit den überraschend starken Inflationszahlen und geringeren Erwartungen für Zinssenkungen die Bewertung in den Fokus der Investoren. Hinzu komme für den US-Markt, dass die enormen Gewinnsteigerungen der Indexschwergewichte ab dem laufenden Quartal deutlich abnehmen werden.
Der japanische Markt sei zwar bei Weitem nicht so hoch bewertet wie der in den USA. Allerdings seien auch hier die Gewinnwachstumserwartungen und damit das Kurs-Gewinn- oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis deutlich angestiegen. Mittlerweile sei zudem die Yen-Schwäche auf der Tagesordnung der Regierung und der Bank of Japan angekommen. Zwei erwartete Zinserhöhungen und in deren Folge eine Stabilisierung des Yen dürften zu einer Anpassung der hohen Gewinnerwartungen führen.
Mehr Potenzial sehen die Swisscanto-Experten in Europa. Das Wirtschaftswachstum sei zwar niedriger als in den USA, aber die Indikatoren deuten auf eine leichte Beschleunigung. Die Bewertungen liegen zudem nach wie vor weit unter denjenigen der US-Unternehmen. Dazu heißt es: "Insofern hat sich unsere Zuversicht für den Aktienmarkt der Eurozone nochmals verstärkt." (jh)
