Investments in Staatsanleihen und börsennotierte Immobiliengesellschaften (REITs) lassen auf Sicht von einem Jahr attraktive Anlageergebnisse erwarten. Diese Ansicht vertritt Paul Jackson, Global Head of Asset Allocation Research bei Invesco. Von Aktien und Hochzinsanleihen ist der Stratege dagegen nicht überzeugt.

"Wir halten die Bewertungen einiger zyklischer Vermögenswerte für ausgereizt und sehen daher nur begrenzten Renditespielraum", erläutert Jackson in seinem jüngst erschienenen Marktausblick, in dem er die seiner Ansicht nach optimale Vermögensaufteilung für die nächsten zwölf Monate skizziert. "Auch könnte die Volatilität kurzfristig zunehmen, falls die Weltwirtschaft an Dynamik verlieren sollte", meint er.

"Schlechte Nachrichten bereits weitgehend eingepreist"
"Die vielleicht wichtigste Prognose ist die, dass die Leitzinsen der meisten Zentralbanken in zwölf Monaten deutlich niedriger sein werden", so Jackson. Er rechnet damit, dass die großen Notenbanken der westlichen Industrieländer die Zinsen bis Mitte 2025 um 100 bis 150 Basispunkte senken werden.

In dem von Invesco erwarteten Umfeld sollten sich Staatsanleihen gut entwickeln. Als Gegengewicht zur defensiven Höhergewichtung von Staatspapieren stockt Jacksons Team in seiner Modell-Asset-Allokation REITs auf. "Unserer Ansicht nach sind die schlechten Nachrichten bereits weitgehend in die REIT-Renditen eingepreist. Außerdem dürfte die Anlageklasse von sinkenden Zinsen profitieren", so der Anlagestratege.

"Das Problem ist nach wie vor der US-Markt"
Nach Ansicht des Invesco-Experten sind Unternehmensanleihen guter Bonität (Investment Grade) mittlerweile weniger attraktiv als zuvor. "Durch den Anstieg der Staatsanleiherenditen haben Investment-Grade-Anleihen jetzt Konkurrenz durch einen Vermögenswert mit einer geringeren Volatilität bekommen", meint er. Bei Hochzinsanleihen empfindet er den Risikoaufschlag (Spread) als zu gering für die aktuelle Phase des Konjunkturzyklus. Er rechnet mit einer Ausweitung der Spreads und mehr Ausfällen.

Aktien bieten Jackson zufolge nach ihrer zuletzt sehr starken Performance und angesichts des minimalen Dividendenwachstums nur begrenztes Potenzial. "Das Problem ist nach wie vor der US-Markt, den wir in einem schwächeren Wirtschaftsumfeld für teuer halten", erklärt Jackson. "Wir bevorzugen andere Märkte und haben eine Präferenz für China, die Schwellenmärkte und die Eurozone." (bm)