Die Abwärtsspirale in Argentinien hat sogar renommierte Rentenfondsmanager überrascht. Schätzungen zufolge haben allein Fonds von Franklin Templeton in den vergangenen zwei Wochen allein mit dreien ihrer größten Argentinien-Positionen einen Verlust von 1,2 Milliarden US-Dollar erlitten, meldet Bloomberg. Die meisten Argentinien-Wetten des Fondsanbieters steuert deren Starmanager Michael Hasenstab, der für wagemutige Bond-Anlagen in gebeutelten Ländern bekannt ist.

Hasenstabs Flaggschiff, der fast 37 Milliarden Dollar schwere Global Bond Fund, hat im August 4,2 Prozent an Wert verloren. Der ebenfalls von ihm verantwortete 5,4 Milliarden Dollar schwere Global Total Return Fund hat um 4,3 Prozent nachgegeben. Damit war der August für beide Portfolios der schlechteste Monat seit rund vier Jahren.

Auch Pimco hat’s erwischt
Der argentinische Peso ist heute nicht einmal mehr halb so viel wert wie zu Jahresbeginn. Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s hat angekündigt, Argentiniens Rating womöglich weiter zu senken. Das Ausmaß der Probleme hat nicht nur Hasenstab enigermaßen überrascht. Argentiniens größter Gläubiger Pimco: Ende März hielt die Investmentgesellschaft Positionen in argentinischen Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 5,3 Milliarden Dollar.

Nachdem Hasenstab im Mai zugekauft hatte, hielt Franklin Templeton Ende Juni argentinische Bonds mit einem Volumen von 4,6 Milliarden Dollar. Neben Franklin Templeton und Pimco gehören Blackrock, Goldman Sachs Asset Management und Fidelity zu den anderen namhaften Gläubigern des Landes. Sollten sie ihre Positionen abbauen wollen, dürften sie Pech haben: Für argentinische Anleihen lassen sich derzeit kaum Käufer finden. (fp)