Die Stimmung unter Investoren hat sich im abgelaufenen Monat im Vergleich zu Januar etwas aufgehellt. Der weltweite "Investor Confidence Index“ (ICI) von State Street Global Markets kletterte im Februar um 2,5 Punkte auf 77,9 Punkte. Insgesamt sind Anleger allerdings nach wie vor eher risikoscheu. Je höher der Indexstand, desto größer ist die Risikobereitschaft von Investoren. Ein Wert von hundert ist neutral, er zeigt an, dass Anleger ihren langfristigen Anteil an risikoreichen Investments weder erhöhen noch verringern.

Lediglich in Europa liegt der ICI derzeit oberhalb des neutralen Werts. Er stieg im Februar zudem besonders stark an: um 5,4 Punkte auf 111,1 Zähler. Der ICI für Nordamerika kletterte um 2,4 Punkte auf 68,6 Punkte. In Asien hat sich die Anlegerstimmung dagegen massiv verschlechtert. Das State-Street-Zufriedenheitsbarometer für diese Region ging im Februar um 11,9 Punkte zurück und liegt nun bei 83,6 Zählern.

Chinas Schwäche zieht Asien mit runter
Der ICI für Februar deckt zwar nur die Anlegeraktivität bis zum 19. des Monats ab. Dennoch zeigt die weltweit gestiegene Zuversicht, dass die Corona-Epidemie vorerst keine weiteren Auswirkungen auf die Stimmung der Anleger hat, urteilt Rajeev Bhargava, Experte für Anlegerverhalten bei State Street Associates. Den Rückgang des Asien-ICI führt er nicht direkt auf Covid-19 zurück, sondern auf die schlechteren Wirtschaftsaussichten für China – in denen sich aber natürlich die Kosten der Epidemie widerspiegeln.

Die gute Stimmung in Europa dürfte vor allem dem Brexit zu verdanken sein, analysiert der Experte. Mit Großbritanniens Austritt aus der EU am 31. Januar sind die Unsicherheiten rund um diesen Vorgang schlagartig weggefallen. Wie sich die Anlegerstimmung in den kommenden Wochen entwickelt, hängt laut Bhargava stark von der weiteren Entwicklung rund um die grassierende Corona-Epidemie ab. (fp)