Anleger in der Euro-Zone starten mit einer Riesenportion Konjunktur-Optimismus ins neue Jahr. Beleg: Das dazu passende Stimmungsbarometer der Investmentberatung Sentix kletterte im Januar um 8,2 auf plus 18,2 Punkte, wie die turnusmäßige Umfrage unter 976 Börsianern ergab. "Das ist der höchste Stand seit August 2015", kommentiert Sentix-Geschäftsführer Martin Hübner das Ergebnis.

Der Index sei ein verlässlicher Beleg für globale Aufwärtsimpulse. "Alle Weltregionen senden Signale, die deutliches Wachstum in Aussicht stellen. Für 2017 gilt es sich für einen konjunkturellen Durchstart anzuschnallen", sagt Hübner.

Mit der konjunkturellen Erholung der Schwellenländer habe 2016 eine dynamische Aufholjagd der großen Wirtschaftsregionen eingesetzt. "Und dies trotz des überraschenden Brexits. Mit der Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten erhält der Trend zusätzlichen Rückenwind", sagt Hübner. Der künftige US-Präsident will die Konjunktur in den kommenden Jahren neben Steuersenkungen vor allem mit einem billionenschweren Infrastrukturprogramm beflügeln. Entsprechend optimistisch sind die von Sentix interviewten Investmentexperten gestimmt: Der Gesamtindex für die USA übertrifft sein Allzeithoch vom Dezember 2016 auch im Januar.

Liebesgrüße nach Moskau
Die größten Umfrage-Gewinner sind allerdings außerhalb der Vereinigten Staaten angesiedelt. Neben Euroland sendet ein echtes Umfragen-Sorgenkind der vergangenen Monate nun wieder Lebenszeichen: Osteuropa legt mit einem Plus von 5,3 Punkten im Gesamtindex zu und zählt damit zu den Gewinnern des Jahresstarts. "Die Region profititert von den 'Liebesgrüßen nach Moskau', welche die neue US-Administration sendet", sagt Hübner augenzwinkernd. Dies schüre Fantasie, dass sich die Beziehungen der USA und Russlands in 2017 merklich bessern werden und so die eine oder andere Sanktion aufgehoben wird. (ps)