Die Gold-Beimischungen in den meisten Anlageportfolios sind nach Einschätzung des ETP-Anbieters Wisdom Tree zu niedrig. Nitesh Shah, Leiter Rohstoff- und Makro-Research bei Wisdom Tree, hält einen Goldanteil von rund zwölf Prozent aus Chance-Risiko-Aspekten für optimal: "Das ist viel mehr als das, was die meisten Anleger unserer Meinung nach derzeit in Gold investieren", schreibt er in einer Analyse.

Edelmetall bringt Diversifikationsvorteile 
Um die optimale Allokation von Gold im Gesamtportfolio zu ermitteln, hat Shah die Sharpe Ratio – also die Rendite pro eingegangener Risikoeinheit – für verschiedene Gesamtportfolios über die vergangenen 50 Jahre berechnet. "Es ist deutlich zu erkennen, dass die Sharpe Ratio durch die Beimischung von Gold zu einem herkömmlichen Portfolio aus Aktien und Anleihen verbessert werden kann", so Shah. "Wenn wir die Goldallokation erhöhen und den Rest des Beispielportfolios in einer 60:40-Allokation von Anleihen und Aktien halten, steigt die Sharpe Ratio an." Den optimalen Anteil des Edelmetalls taxiert der Analyst dabei auf zwölf Prozent: Bei einer Goldallokation von zwölf Prozent erreiche die Sharpe Ratio mit 0,41 ihren Höchststand, bei einer weiter steigenden Allokation sinke sie wieder. "Gold kann ein volatiler Vermögenswert sein und wirkt sich daher ab einem bestimmten Punkt negativ auf die Sharpe Ratio aus", erklärt Shah.

Zu einem noch höheren Goldanteil gelangt er bei einer isolierten Betrachtung des Drawdowns, also der schlechtesten zu erwartenden Wertentwicklung des Gesamtportfolios in einem beliebigen Zwölf-Monats-Zeitraum. Hier zeige sich, dass eine Goldallokation von bis zu 30 Prozent den Drawdown verringert. 

Die Vorteile des Edelmetalls liegen für ihn auf der Hand: "Gold verhält sich vollkommen anders als Aktien und Anleihen und weist daher eine geringe Korrelation mit beiden Vermögenswerten auf", so Shah. "Deshalb eignet es sich hervorragend zur Diversifikation eines Portfolios." (jh)