Auch in einer Welt eng verflochtener Aktienmärkte bringt internationale Diversifikation deutliche Vorteile. Das zeigt eine Studie des Bankhauses M.M. Warburg & Co. Dabei kommt Analyst und Studienautor Simon Landt zu dem Schluss, dass Dax-Anleger durch die Beimischung von anderen Länderindizes auf Portfolioebene signifikant bessere Rendite- und Risikokennzahlen erzielen.

Seit Ende der 1990er Jahre hat der Renditen-Gleichlauf der Aktienindizes Dax aus Deutschland, CAC 40 aus Frankreich und dem S&P 500 aus den USA sowie dem MSCI Emerging Markets und dem MSCI World deutlich zugenommen. Zugleich spielt offenbar die geografische Nähe eine große Rolle. Dazu heißt es: "Während die Korrelation des Dax zum französischen CAC-40-Index besonders hoch ausfällt, fällt sie zu Schwellenländern systematisch geringer aus."

Globale Anlagen erhöhen Rendite um einen Prozentpunkt
Um die Effekte einer globalen Diversifikation zu messen, simulierten die Autoren die Wertentwicklung von 10.000 zufälligen Portfolios über den Zeitraum von 1988 bis einschließlich September 2023, wobei sich jedes Mischportfolio jeweils zur Hälfte aus dem Dax und zur anderen Hälfte aus weiteren Länderindizes zusammensetzte. Das Ergebnis: Jedes simulierte Mischportfolio wies eine höhere annualisierte Rendite auf als ein reines Dax-Portfolio. Der Median brachte demnach mit 9,1 Prozent rund 100 Basispunkte mehr pro Jahr als das reine Dax-Portfolio. Es wurde zudem deutlich, dass eine höhere Gewichtung von US-amerikanischen Aktien historisch betrachtet einen spürbaren Mehrwert geliefert hat. 

Mit Blick nach vorne dürfte eine breite Länderstreuung nach Einschätzung von M.M.-Warburg-Analyst Landt noch mehr Sinn ergeben. "Die jüngsten De-Globalisierungstendenzen, der zunehmende Protektionismus sowie aufkeimende Handelskriege stellen einen hohen Rendite-Gleichlauf zukünftig in Frage", so Landt. Er glaubt, dass durch eine geschickte Länderstreuung in Zukunft womöglich wieder höhere Diversifikationsgewinne erzielt werden können. (jh)