Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt derzeit bei rund 2,5 Prozent, Euro-Unternehmensanleihen bringen je nach Bonität und Laufzeit bis zu vier Prozent. So hoch dürften die Renditen aber nicht mehr lange bleiben, erwartet Marko Behring, Leiter Asset Management bei der Fürst Fugger Privatbank. Er rät: "Angesichts des Zinsniveaus sollten Anleger die Gelegenheit am Rentenmarkt nutzen, bevor die Zentralbanken die Kehrtwende vollziehen und die Zinsen wieder senken."

Angesichts der sich abschwächenden Konjunktur sowohl in den USA als auch in Europa ist es für Behring nur eine Frage der Zeit, bis die Zentralbanken die Leitzinsen wieder senken werden. Der Anlagechef rechnet damit, dass die US-Notenbank Fed in den kommenden Monaten auf die nachlassende Konjunktur und den sich abschwächenden Arbeitsmarkt reagieren dürfte: "Die von vielen Marktteilnehmern erwartete Zinssenkung rückt näher. Zumindest hätte die Fed alle Argumente für eine erste Zinssenkung im März 2024", so Behring.

Von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet er zumindest noch eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte. Doch er sagt: "Grundsätzlich dürfte auch hier ein Ende des Anhebungszyklus nicht mehr allzu fern sein." 

Mit Anleihen das Portfolio stabilisieren
Behring rechnet daher mit einem Renditerückgang ab Jahresende. Entsprechend hat die Fürst Fugger Privatbank die eigenen Vermögensverwaltungs-Portfolios bereits aufgestellt: "Wir haben aktuell eine durchschnittliche Restrendite von etwa vier Prozent eingekauft. Damit sichern wir einen kontinuierlichen Kapitalfluss, stabilisieren das Portfolio und schaffen einen Sicherheitspuffer auch für die Zeiten, in denen die Aktienmärkte auch einmal an Schwung verlieren." Angesichts der abkühlenden konjunkturellen Rahmenbedingungen hält er das für ein plausibles Szenario. (jh)