Die Aussichten für Pflicht-Wandelanleihen – sogenannte Contingent Convertible Bonds oder kurz Coco-Bonds – sind nach Einschätzung des Vermögensverwalters Wisdom Tree günstig. Darauf verweist Research-Analyst Ayush Babel in einem aktuellen Marktkommentar. "Da die Emittenten weiterhin Anleihen kündigen und das Vertrauen in den Markt ungebrochen ist, wird der Markt für Coco-Bonds seine Stabilität und Attraktivität für Anleger auch angesichts gelegentlicher Unsicherheiten beibehalten", so Babel. 

Coco-Bonds werden vorwiegend von Banken begeben; ihre Wandlung in Aktien hängt von einem bestimmten Ereignis, dem sogenannten Trigger, ab. Dieser kann etwa darin bestehen, dass die Eigenkapitalquote der emittierenden Bank unter ein bestimmtes Niveau sinkt. Dann wird das Fremdkapital der Bank automatisch in Eigenkapital umgewandelt.

Credit-Suisse-Schock gut weggesteckt
In den vergangenen Monaten näherten sich die Risikoaufschläge (Spreads) historischen Tiefstständen an. "Dieser Trend spiegelt mehrere Marktdynamiken und externe Faktoren wider, die das Verhalten der Anleger und die Marktstimmung beeinflussen", so Babel. Die Faktoren dürften seiner Meinung nach weiterhin Bestand haben. Er verweist etwa darauf, dass die Emittenten die Anleihen immer wieder zum Nennwert kündigen. "Die Zuverlässigkeit der Emittenten bei der Kündigung dieser Anleihen hat die Anleger beruhigt und zur Erholung der Kurse beigetragen", so Babel. Im März 2023 waren Coco-Bonds der Credit Suisse binnen weniger Tage wertlos geworden, nachdem die UBS die Credit Suisse übernommen hatte. Das hatte den Markt kurzfristig belastet.

Babel betont zudem, dass die zum Kernkapital der Banken gerechneten AT1-Cocos nicht nur eine langfristig starke Performance, sondern auch eine deutlich geringere Volatilität als etwa der Aktienindex Stoxx Europe 600 Banks aufweisen. (jh)