Passive mit aktiv verwalteten Fonds zu vergleichen heißt, zwischen Obst und Marmelade abzuwägen, findet Michael Klimek, Managing Partner bei Klimek Advisors Fund Consulting. "Um den Anlageerfolg von passiv zusammengestelltem Obstpäckchen und aktiv produzierter Marmelade zu bewerten und mithin vergleichbar zu machen, ist die Frage zu klären, was von einem aktiven Vermögensverwalter erwartet wird", so Klimek. Aus seiner Sicht gibt es zwei Basisvarianten: Entweder soll der Vermögensverwalter einen Mehrertrag über einem Vergleichsindex erwirtschaften oder eine bessere risikoadjustierte Rendite als ein Vergleichsindex abliefern. 

In beiden Fällen muss sich die Performance des aktiven Managers von der des Index unterscheiden. "Im ersten Fall wird es wahrscheinlich und im zweiten Fall sehr wahrscheinlich Phasen der Underperformance geben. Die bloße Feststellung von Underperformance taugt jedoch nicht als Argument gegen aktive Vermögensverwaltung", sagt Klimek. Ein einfacher Datenbankabruf für die Beurteilung der Frage, ob ein Fonds seinen Preis wert ist, greife zu kurz, wenn nicht auch Zusatzinformationen hinsichtlich des individuellen Anlagehorizontes des Fonds, seiner Risikovorgaben undsoweiter berücksichtigt würden.

ETFs nur mit langfristigem Anlagehorizont
Das Investieren in und mit ETFs eignet sich laut Klimek nur dann als Vermögensverwaltung im Do-it-Yourself-Verfahren, wenn der Anlagehorizont sehr lang gewählt ist und zwischendurch keine taktischen Anpassungen erfolgen. Dennoch sollte man einen passiven Index-ETF nicht mit dem klassischen "Buy and hold"-Ansatz verwechseln: Die Zusammensetzung eines Indexfonds ändere sich schließlich täglich. (fp)