Wer noch keine Aktien hat, sollte angesichts der steigenden Inflation jetzt über den Erwerb nachdenken, rät Andreas Schyra, Vorstand der PVV Private VermögensVerwaltung in Essen. "Die Floskel einer Alternativlosigkeit ist zwar mittlerweile sowohl politisch als auch umgangssprachlich überholt, aber attraktive Anlagealternativen sind derzeit leider rar gesät", sagt Schyra. Zwar sei die Inflationsrate im Mai wieder auf 1,5 Prozent gefallen, nachdem sie im April die Zwei-Prozent-Marke erreicht hatte. "Aufgrund der positiven Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone ist aber davon auszugehen, dass sowohl Zinsen als auch Inflationsraten sich zukünftig von ihren historischen Tiefständen erholen werden", sagt Schyra. 

Die Geschwindigkeit in der Eurozone werde indes nicht mit den Zinssteigerungen in den USA mithalten können, die Zinsen vorerst auf niedrigem Niveau verharren. "Die Geldentwertung in Kombination mit den Nullzinsen führt dazu, dass Sparer eine horrende negative Rechnung begleichen, solange Inflationsraten und Zinsen auf Spargelder sich nicht zumindest in etwa die Waage halten", warnt Schyra. Künftig müssten Sparer also mehr Risiko eingehen, anstatt ihr Geld quasi risikolos auf ein Sparkonto zu legen. 

ETF- oder Fondssparplan empfehlenswert
Anleger könnten alternativ zum Sparkonto über ein Investment in Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland nachdenken – diese werfen mit etwa 0,5 Prozent Rendite bei zehnjähriger Laufzeit allerdings kaum etwas ab. "Anleger sollten deshalb darüber nachdenken, ein gewisses Aktienrisiko in Kauf zu nehmen", sagt Schyra. Sparen in Aktien sei beispielsweise über einen ETF- oder Fondssparplan möglich. Wer Aktien kaufen wolle, müsse also nicht über ein Vermögen verfügen, sondern könne schon ab etwa 25 Euro monatlich dabei sein. (fp)