In Zeiten steigender Inflation sind Aktien eine gute Wahl – zumindest, solange die Teuerungsrate nicht zu stark steigt. Das sagt Marc-Oliver Lux von der Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner: "Bei einer spürbaren, aber nicht übertriebenen Inflation haben sich Aktien meist gut entwickelt", erklärt Lux. Als ideal gelte eine Teuerungsrate von zwei bis sechs Prozent. 

"Im Regelfall profitieren Unternehmen davon, dass die Preise steigen. Denn Konsumenten sind eher bereit zu kaufen, wenn zu erwarten ist, dass Waren und Dienstleistungen künftig teurer werden. Das erhöht den Absatz", sagt der Vermögensverwalter. Hinzu kommt, dass Inflation durch eine gute Arbeitsmarktsituation und höhere Löhne befeuert wird. Das wiederum führt dazu, dass Verbraucher mehr Geld ausgeben. Auf diese Weise steigen die Gewinne der Konzerne und damit die Aktienkurse. 

Übertriebene Inflation schadet Aktien
Allerdings ist Inflation nicht immer gut für die Aktienmärkte, warnt Lux: Wenn vor allem die Preise für importierte Waren und Rohstoffen stiegen, sei das eher schlecht für Unternehmen. "Denn das erhöht die Produktionskosten und reduziert die Gewinnmarge, falls die gestiegenen Kosten nicht an die Verbraucher weitergegeben werden können." Bei einer übertriebenen Inflation böten Aktien also keinen wirklichen Schutz. 

Klare Verlierer in einem inflationären Umfeld seien dagegen Anleihen: "Weder der Nennwert noch der Coupon passen sich im Normalfall der Teuerung an", sagt Lux. Der Gegenwert an Waren, den Anleiheeigner für den fixen Betrag ihres Papiers oder die jährlichen Zinsen erhalten, sinkt also beständig. Dadurch werden Rentenanlagen immer unattraktiver, je höher die Inflation schießt. Es gebe jedoch Renten mit Inflationsschutz: Sogenannte Inflation-Linked-Bonds. "Diese berücksichtigen beim Nennwert und dem Kupon die Teuerungsrate", sagt Lux. Mit solchen Bonds könnten Anleger sich durchaus gegen steigende Inflaion absichern. (fp)