Vor knapp 30 Jahren, im Sommer 1988, wurde der Deutsche Aktienindex Dax ins Leben gerufen und rückwirkend zum 31. Dezember 1987 auf tausend Punkte normiert. Die Deutschen und alle ausländischen Investoren (die gemessen am Grundkapital aller Mitgliedsfirmen deutlich in der Überzahl sind) dürften mit seiner Performance seither sehr zufrieden sein, sagt Stefan Wallrich, Vorstand von Wallrich Wolf Asset Management. Der Dax hat bis heute Kursgewinne von mehr als 1.150 Prozent angehäuft. Das entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 8,75 Prozent. "Im Mittel hat sich das angelegte Vermögen damit rechnerisch alle 8,3 Jahre verdoppelt", sagt Wallrich.

Ein großer Teil der Wertzuwächse ist der Tatsache zu verdanken, dass der Dax als Performanceindex konstruiert ist, statt wie viele andere wichtige und bekannte Marktbarometer als Kursindex (zu ihnen zählt beispielsweise der US-amerikanische S&P 500).

Das bedeutet: Dividenden und andere Kapitalabflüsse werden bei der Berechnung des deutschen Leitbarometers unmittelbar wieder in die jeweiligen Aktien reinvestiert. "Über die Jahre machen diese Reinvestitionen mehr als die Hälfte der Gesamtperformance aus", betont der Vermögensverwalter. So steht die Kursvariante des Dax aktuell nicht einmal halb so hoch wie die Performance-Version.

Wertzuwachs verlangsamt sich
Auf lange Sicht hat sich der Dax von Rückschlägen immer wieder rasch erholt. "In seiner Historie gibt es nur ganz wenige Fünfjahreszeiträume mit einer negativen Performance", so Wallrich. Zwar kann man aus vergangenen Kursentwicklungen keine Prognose für die Zukunft ableiten. "Doch es spricht einiges dafür, dass sich die Erfolgsgeschichte des Dax auch in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen wird", sagt der Vermögensprofi.

In der näheren Zukunft rechnet er mit durchschnittlichen Zuwächsen von fünf bis sechs Prozent pro Jahr. Selbst mit diesem moderateren Wachstum stünde der Dax bei seinem 60. Geburtstag zwischen 54.000 und 71.000 Punkten. (fp)