Der US-amerikanische Aktienmarkt scheint reif für eine Korrektur zu sein, sagt Marc-Oliver Lux von der Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner in München. Auslöser sei der Zustand der Regierung unter US-Präsident Donald Trump: "Was momentan im Weißen Haus passiert, klingt selbst für Nicht-Insider nach ziemlich chaotischen Zuständen", so Lux.

Die US-Börse habe das Chaos zum Anlass genommen, Trumps Ankündigungen bezüglich Infrastruktur- und Steuerprogramm zu hinterfragen. Die Hoffnungen aus Trumps Versprechungen stecken noch immer in den Kursen, aber der Geduldsfaden der Börsianer wird dünner", erklärt der Vermögensverwalter.

Nach einer Rally von 15 Prozent im Dow Jones und 20 Prozent im Technologie-Index Nasdaq sitzen viele Anleger nun auf satten Gewinnen und könnten diese bald mitnehmen, erwartet Lux. Die Frage, ob die Trump-Rally am Ende angelangt sei, hält er deshalb für berechtigt. Aber: "Politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine." Sofern sich die Situation im Weißen Haus nicht weiter zuspitze, werde sich die Börse womöglich wenig an den weiteren Untersuchungen gegen Trump oder an dem Versuch eines Amtsenthebungsverfahrens stören. Eine Amtsenthebung sei ohnehin unrealistisch, sagt Lux.

Europa-Aktien werden interessant
Während US-Aktien allmählich die Puste ausgeht, werden europäische Titel nun umso interessanter, sagt Lux: "Europa könnte endlich den Schwung bekommen, um den sich die Europäische Zentralbank mit ihrer expansiven Geldpolitik seit Jahren vergeblich bemüht." Zumal sie im Vergleich zu US-Aktien billig seien. "Wenn US-amerikanische Investoren ihre Geldströme nun vermehrt auf Europa umlenken, eröffnet dies theoretisch viel Kursspielraum nach oben", so Lux. Das sollten Anleger im Hinterkopf behalten. (fp)