Zehn Dax-Rekorde konnten Anleger in diesem Jahr bereits feiern, selbst das Erreichen der 13.000er-Marke scheint in greifbare Nähe zu rücken. Anleger beäugeen die anhaltende Rally allerdings mit wachsender Skepsis. Zu Unrecht, sagen Anlageprofis: "Ich halte nichts von der Angst vor neuen Rekorden", sagt Christian W. Röhl, Gründer der unabhängigen Research-Plattform "DividendenAdel". 

Röhl nennt vor allem zwei Gründe für seinen Optimismus: "Zum einen sind Rekordstände vor allem den Dividenden geschuldet", sagt der Experte. Betrachte man wie international üblich nur den Kursindex, sei der Dax-Rekord aus dem Frühjahr 2015 noch gar nicht übertroffen. "Zum anderen taugen Höchststände nicht als Warnsignale, weil sie einfach die natürliche Konsequenz positiver Trends sind", sagt Röhl.  

Rekorde als Kaufsignal
Für den Experten sind die aktuellen Kurshochs sogar ein klares Kaufsignal für ausgewählte Titel: "Wer seit 2002 immer zum Quartalsanfang gleichgewichtet diejenigen fünf Dax-Aktien im Portfolio versammelt hat, die ihrem Zehn-Jahres-Hoch gerade am nächsten waren, konnte die Wertentwicklung des Index ungefähr verdreifachen", rechnet Röhl vor. "Es kann sich also lohnen, den inneren Schweinehund zu überwinden und gegen alle psychologischen Widerstände systematisch in die Unternehmen zu investieren, die beim Gipfelsturm ganz vorn dabei sind", so Röhl. "Auch wenn es natürlich zu Übertreibungen komme kann, spiegeln langfristige Kursrekorde vor allem nachhaltige Unternehmensqualität wider." (fp)