Manager offener Immobilienfonds sind darauf angewiesen, immer neue Objekte für das Portfolio kaufen zu können. "Nur ständige Neuakquisitionen können eine dauerhafte Wertentwicklung gewährleisten", sagt Sebastian Gebhardt, Vermögensverwalter bei I.C.M. Independent Capital Management mit Sitz in Neuss bei Düsseldorf. Neue Objekte zu finden ist momentan aber gar nicht so einfach. "Zwar verfügen viele Fonds über viel Geld", so Gebhardt. Zugleich sind allerdings die Preise so gut wie aller Immobilien an den meisten Standorten deutlich geklettert. Mit stark steigenden Kaufpreisen sinken zwangsläufig die Renditen.

Viele Manager offener Immobilienfonds halten sich deshalb mit Neuakquisitionen tunlichst zurück. Allein die von der Ratingagentur Scope untersuchten 18 Immobilienprodukte halten derzeit Liquidität in Höhe von insgesamt 17,5 Milliarden Euro. Bei einigen Fonds machen die flüssigen Mittel rund 30 Prozent des Vermögens aus.

"Von tausend Euro Anlagesumme werden demnach gerade einmal 700 Euro in Grund und Boden investiert", sagt Gebhardt. "Die Liquiditätsrendite nach Kosten für die restlichen 300 Euro ist negativ." Die aktuelle Durchschnittsrendite der untersuchten Immobilienfonds liegt bei 2,5 Prozent pro Jahr.

Selbst zum Bauunternehmer werden
Für die Diversifizierung des Portfolios sind Immobilien nach wie vor wichtig, betont der Vermögensverwalter. Investoren sollten sich aber fragen, ob sie angesichts des aktuellen Preisniveaus lieber auf der Käufer- oder auf der Verkäuferseite stehen wollen. "Anleger haben auch die Möglichkeit, sich im Rahmen der Immobilienprojektierung beziehungsweise des Bauträgergeschäfts unternehmerisch zu beteiligen", so Gebhardt. Die Renditeaussichten in diesem Bereich sind deutlich besser als bei offenen Immobilienfonds. (fp)