Allein in Deutschland haben Anleger im vergangenen Jahr für mehr als sieben Milliarden Euro Gold-Fonds gekauft, und noch einmal mehr als zehn Milliarden Euro in physische Gold-Investments wie Münzen oder Barren gesteckt. Viele Investoren trieb dabei nicht so sehr die Hoffnung auf einen langfristigen Wertzuwachs des Edelmetalls, sondern vielmehr der Wunsch nach Sicherheit, sagt Thomas Buckard, Vorstand von Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen in Wuppertal.

Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis um mehr als zehn Prozent gestiegen. Diese moderate Aufwärtsbewegung ist deutlich gesünder als der rasante, von Spekulanten befeuerte Anstieg vor vier Jahren, sagt Buckard. "Das Korrekturpotenzial dürfte begrenzt sein, ein weiterer Wertzuwachs möglich." Als mögliche Preistreiber nennt er die unsichere weltpolitische Lage und in der Folge die anhaltend hohe Nachfrage nach dem als sicheren Hafen geltenden Gold.

Zinsen gibt es sowieso nicht
Ein Nachteil des Edelmetalls ist, dass es keine Zinsen abwirft. Das tun die meisten Anleihen allerdings auch nicht länger. Der Vermögensprofi rechnet nicht damit, dass dieser Punkt den Goldpreis in näherer Zeit belastet. "Die Geldpolitik der Notenbanken wird auf absehbare Zeit nicht zu deutlich höheren Zinssätzen führen", sagt er.

Buckard ist überzeugt: Gold-Investoren können gelassen bleiben. Generell hält er einen Depotanteil von um die fünf Prozent für eine gute Idee. (fp)