Afghanistan, Taiwan, Ukraine: In der Weltpolitik brodelt es gerade an vielen Orten massiv. Viele Anleger blicken daher nervös auf die Krisenherde und befürchten, dass sich eine Eskalation negativ auf die Kurse auswirken könnte. Benjamin Bente, Geschäftsführer bei Vates Invest, hält das gemäß der Redensart "politische Börsen haben kurze Beine“ für unwahrscheinlich. "Für die Börsen sind solche geopolitischen Konflikte immer ein Grund für erhöhte Volatilität“, räumt Bente zwar ein. Aber auch, "so gut wie nie Auslöser eines Bärenmarktes.“ 

Schon die Vergangenheit habe gezeigt, dass geopolitische Krisen und kriegerische Auseinandersetzungen zwar medial sehr viel Aufmerksamkeit erhalten, an den Börsen jedoch selten tiefe Spuren hinterlassen. "Die Annexion der Krim durch Russland, ein Vorläufer der gegenwärtigen Eskalation, hat den US-Aktienmarkt ein paar Prozente gekostet“, sagt Bente. Allerdings im Bereich normaler Schwankungen, die auch von anderen Ereignissen ausgelöst werden könnten. "Aus Börsensicht war das unbedeutend“, betont der Finanzprofi. Selbst wenn eine politische Krise extreme Verluste an den Finanzmärkten ausgelöst hatte, waren die nach kurzer Zeit wieder eingeholt, wie etwa nach den Anschlägen vom 11. September 2001. "An den Börsen war es so, dass sehr schnell und hart abverkauft wurde“, erzählt Bente, "dann aber binnen weniger Wochen der gesamte von dem Ereignis verursachte Kursverlust wieder aufgeholt wurde.“ (fp)