Charttechniker können der Goldpreis-Entwicklung interessante Informationen entnehmen. Inklusive aller Hoch- und Tiefpunkte hat das Edelmetall von 2008 bis 2017 ein symmetrisches Dreieck gebildet, erklärt Stephan Albrech, Vorstand der Vermögensverwaltung Albrech & Cie. "Ein solches Dreieck wird in 75 Prozent der Fälle in Richtung des übergeordneten Trends aufgelöst", sagt er – und der Trend ging in den Jahren 2000 bis 2011 klar aufwärts. Zuletzt ist der Goldpreis gestiegen, auf aktuell rund 1.332 US-Dollar je Feinunze.

Das Edelmetall könnte in der kommenden Zeit weiter zulegen. Für einen langfristigen Aufwärtstrend müsste der kurzfristige Preisdurchschnitt über dem längerfristigen notieren. Bei der Frage, wie weit es dann nach oben gehen könnte, berechnet man die Differenz zwischen dem Hoch (1.900 Dollar im Jahr 2011) und dem folgenden Tief (1.050 Dollar im Jahr 2015). Diese Differenz addiert man zum möglichen Ausbruchspunkt, der aktuell bei 1.300 Dollar liegt. "Das ergibt ein Kursziel von etwa 2.150 Dollar", sagt Albrech. "Da Gold als sicherer Hafen gilt und oft Angst das hauptsächliche Kaufmotiv ist, könnte ein neuer Bullenmarkt das Edelmetall aber auch in höhere Preissphären führen."

Tiefs und Hochs im Blick behalten
Langfrist-Anleger, die Gold kaufen wollen, sollten abwarten, bis klar ist, ob das Edelmetall langfristig die Abwärtslinie überwunden hat und der Weg nach oben frei ist. "Wagemutige sollten unter dem diesjährigen Juli-Tief bei 1.200 Dollar eine Verkaufsorder platzieren", rät der Vermögensprofi.

Wird diese Marke gerissen, entpuppt sich der Ausbruch nämlich als Irrtum. Wer Wert auf klarere Verhältnisse legt, muss sich gedulden, bis das Hoch vom Juli dieses Jahres bei 1.380 Dollar überwunden ist. Ist diese Marke aus dem Weg geräumt, dürfte auch der mehrjährige Abwärtstrend passé sein. (fp)