Zum Jahresende haben Crash-Bücher Konjunktur: Regelmäßig überbieten sich Autoren mit düsteren Prognosen, warnen vor dramatischen Abstürzen an den Kapitalmärkten. Für Investoren haben diese Aussagen nur wenig Wert, ist Gottfried Urban überzeugt, Anlageprofi bei der Urban & Kollegen Vermögensmanagement. "Was, wenn der Crash erst Jahre später kommt oder man trotz Crash auf das falsche Pferd gesetzt hat?", gibt er zu bedenken. Dann verpassten Investoren womöglich wertvolle Chancen.

Anleger sollten kritisch sein und die wahren Motive der selbsternannten Crash-Propheten hinterfragen. Vielleicht ist der Autor ja bei einem Goldhändler für den Edelmetallumsatz verantwortlich? Viele Börsen-Gurus verdienen ihren Lebensunterhalt mit Vorträgen, dem Buchverkauf oder machen Werbung für einen Bezahl-Finanzblog – all das könnte sie motivieren, die Zukunft schwärzer zu malen als sie tatsächlich ist.

Qualität und Diversifikation
Die Aussagen der Crash-Propheten haben zudem keinen Einfluss auf die Märkte. "Die Marktgeräusche, die jeden Tag aufschlagen, sollten die strategischen Überlegungen daher nicht beeinflussen", sagt Urban. Zuhören sollten Anleger stattdessen den einflussreichen Akteuren: Notenbankern beispielsweise, oder dem US-Präsidenten. Der beste Schutz vor Verlusten liegt zudem wie immer schon in der Diversifikation und der Qualität der Investments. Und nicht darin, seine Investitionsstrategie aus Angst um die Zukunft zu ändern. (fp)