Auch im zweiten Halbjahr 2017 dürfte die seit nunmehr acht Jahren andauernde Hausse an den Aktienmärkten nicht enden, erwartet Rainer Laborenz, Geschäftsführer von Azemos Vermögensmanagement in Offenburg. "Die vielzitierten hohen Aktienbewertungen mögen für USA und für die Schweiz zutreffen. In der Breite liegen die Bewertungen, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), aktuell jedoch nur leicht über dem Durchschnitt der letzten 15 Jahre", sagt Laborenz. 

Aktuell würden die Kurssteigerungen dem Vermögensverwalter zufolge von den soliden Unternehmensgewinnen gestützt. Auch die Vorlaufindikatoren der Realwirtschaft zeichnen nach wie vor solide Wachstums-Szenarien.

Die Akzeptanz höherer Gewinnrenditen bei Aktien sei im Umfeld niedriger Zinsen durchaus normal: "Da wir nur sehr moderate Zinsbewegungen erwarten und es insofern auf absehbare Zeit kaum echte Alternativen zu Aktien gibt, sehen wir von dieser Front keinen Grund zur Sorge."

Schwankungen als Einstiegsgelegenheit
Typische Anzeichen einer Überhitzung wie Aktien-Euphorie, Ausweitung von Wertpapierkrediten, erhöhte Handelsaktivität und Schwankungsintensität kann Laborenz derzeit nicht erkennen. Er rät langfristig orientierten Anlegern, sich über die taktische Allokation zu positionieren, indem sie sich bei stark steigenden und überbewerteten Märkten defensiver verhalten und die Liquiditäts- und Goldquote sukzessive moderat erhöhen, um im Falle eines Kursrücksetzers dann handlungsfähig zu sein. Kursschwankungen sollten sie aushalten und als Chance begreifen. (fp)