Bei Edelmetallen lohnt sich ein Blick in die zweite Reihe, erklärt der Fondsanbieter Hansainvest. Während viele Investoren traditionell dem Geldpreis eine große Bedeutung zumessen, spreche die Bewertung derzeit eher für Silber, sagt Nico Baumbach, Fondsmanager bei Hansainvest: "Die Gold-Silber-Ration notiert heute mit 78 im Bereich mehrjähriger Hochs. Dies zeigt, dass Silber langfristig ein größeres Potential bietet als Gold", sagt Baumbach.

Weil die Nachfrage nach Edelmetallen insbesondere von Seiten börsengehandelter Indexfonds (ETFs) im vergangenen Jahr gesunken ist und zugleich die Volatilität an den Märkten steigt, rechnet er für das Jahr 2018 insgesamt mit einer positiven Entwicklung der Anlageklasse. "Anleger werden bemerken, dass Aktien und auch Anleihen ihre positive und schwankungsarme Entwicklung der vergangenen Jahre nicht endlos fortsetzen können. An diesem Punkt werden vor allem Gold und Silber wieder verstärkt ihre Rolle als Stabilitätsanker einnehmen", sagt Baumbach.

Vorsicht bei Palladium
Die jüngsten Kursbewegungen und auch die ersten Warnsignale bei anderen Anlageklassen dürften Edelmetalle bei Anlegern wieder in den Fokus rücken, erwartet Baumbach: "Im Schlepptau steigender Goldpreise wird Silber aufgrund seiner geringen Bewertung 2018 überproportional profitieren." Als weiteren Kurstreiber nennt der Fondsmanager die zunehmende Angst vieler Anleger vor Inflation. Zwar spielten Edelmetalle als Inflationsschutz eher langfristig und bei starken Kaufkraftverlusten eine Rolle, doch hätten anziehende Inflationsraten durchaus einen Effekt auf die kurzfristige Nachfrage. 

Zur Vorsicht rät er bei Palladium. "Anleger sollten sich von den Kursgewinnen nicht blenden lassen", sagt Baumbach. Zwar sei die Hausse bei Palladium aufgrund des Schwenks in der Autoindustrie – weg vom Diesel, hin zum Benziner – fundamental begründet, doch stecke in der Entwicklung des Palladium-Preises auch eine gehörige Portion Übertreibung. (fp)