Angesichts bevorstehender Zinssenkungen könnten die Tage hoher Geldmarkterträge gezählt sein, sagt Chris Iggo, Anlagechef für Kernstrategien bei Axa Investment Managers. Er rät Sparern dazu, sich aus Tagesgeld zu verabschieden und stattdessen auf Anleihen zu setzen.

Die Geldmarktzinsen würden nicht weiter steigen, sondern in den nächsten zwölf Monaten fallen. "Dann verdient man am Geldmarkt weniger, während die Anleihenkurse zulegen", so der Investmentchef. Kurzlaufende Anleihen ermöglichen seiner Meinung nach den risikoärmsten Ausstieg aus dem Geldmarkt. Bei Zinssenkungen seien hier Kursgewinne möglich, die durch einen weiteren leichten Rückgang der Unternehmensanleihen-Spreads vielleicht noch höher ausfallen.

Kurzlaufende Firmenbonds mit guten Aussichten
Denn gerade Unternehmensanleihen hält er für interessant: "Die Zins- und Kriegsrisiken haben nachgelassen, und einer weichen Landung der US-Wirtschaft steht nichts im Wege", so Iggo. Für Anleiheninvestoren könnten Unternehmensanleihen daher interessant sein, einschließlich der riskanteren High-Yield-Papiere. "Die Spreads mögen zwar so eng sein wie nur selten in den letzten Jahren, aber die Gesamtrendite von Unternehmensanleihen ist attraktiv", sagt Iggo.

Letztmals waren die US-Investment-Grade-Spreads Mitte 2021 so eng wie heute. Damals betrug die Indexrendite aber nur 1,9 Prozent, während es jetzt 5,4 Prozent sind. Ähnlich sehe es bei Euro-Titeln aus. Auch wenn das Umfeld seiner Meinung nach nicht immer so gut sein wird wie in den vergangenen Wochen, dürften risikobehaftete Titel weiter zulegen – zur Freude von Unternehmensanleihen- und Aktieninvestoren: "Fallende Leitzinsen, moderates Wachstum und meist auch eine niedrigere Inflation – was will man mehr." (jh)