Nachdem Anleger vergangenes Jahr sowohl mit Aktien als auch mit Anleihen großteils zweistellige Verluste einfuhren, bieten beide Anlagegattungen derzeit interessante Möglichkeiten. Das sagt Martin Gautsch, Bereichsleiter Asset Management bei der Zürcher Kantonalbank Österreich. 

Obwohl aktuell Rezessionsängste den Markt beherrschen, ist das Umfeld der kommenden Monate seiner Meinung nach positiv für Aktien. Der Grund: Aktienkurse nehmen die erwartete Zukunft vorweg: "Eine mögliche Rezession ist also bereits überwiegend eingepreist", so Gautsch. Vor allem aber glaubt er, dass die Rezession deutlich sanfter ausfällt als ursprünglich angenommen. Und das, sagt Gautsch, "würde den Aktienmarkt weiter unterstützen".

Neben Aktien hält er auch Anleihen wieder für eine echte Alternative, da sie selbst bei kürzeren Laufzeiten attraktive Renditen abwerfen. Beide Assetklassen – Aktien und Anleihen – bieten sehr interessante Möglichkeiten. "Anleger müssen sich daher nicht weit aus dem Fenster lehnen", so Gautsch, der daher auch von einer "Renaissance gemischter Portfolios" spricht.

Bei Aktien mehr USA als Asien, bei Anleihen mehr Risiko als Sicherheit
Die Zürcher Kantonalbank Österreich ist laut Gautsch nach einer vorsichtigen Positionierung zu Jahresbeginn sowohl bei Aktien als auch Anleihen auf eine neutrale Strategie umgeschwenkt. Bei Aktien haben die Asset Manager US-Aktien etwas übergewichtet zulasten von Aktien aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Bei Anleihen setzen sie etwas stärker auf Risikoprämien mit Hochzins- und Schwellenlandbonds bei einem etwas geringeren Exposure in hochwertigen Staatsanleihen. (jh)