In sogenannten Frontier Markets wie Vietnam, Rumänien oder Pakistan liegen attraktive Chancen für Investoren, sagt Ralph Spitz von der KSW Vermögensverwaltung in Nürnberg. Der Begriff Frontier Markets fasst rund 160 Länder zusammen, die weder zu den Industrie- noch zu den Schwellenländern zählen. "Für diese Nationen ist in den kommenden fünf Jahren ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum von knapp sechs Prozent zu erwarten“, sagt Spitz. Die Wachstumsrate der Emerging Markets hingegen wird nur mit gut vier Prozent, die der Industrieländer mit lediglich zwei Prozent prognostiziert.

Die aufstrebenden Märkte wirken dabei relativ günstig: Während der Aktienindex MSCI World durchschnittlich mit dem 22-fachen Gewinn der enthaltenen Unternehmen bewertet wird, zahlen Anleger im Aktienindex MSCI Frontier Markets nur das 14-fache. Frontier Markets sind zudem weniger anfällig für globale Schocks, da sich im Durchschnitt nur fünf Prozent der notierten Aktien im Besitz ausländischer Investoren befinden. Gehen die höher entwickelten Volkswirtschaften zum Beispiel nach schlimmen Terrorakten oder Bankenpleiten in die Knie, muss das nicht zwingend auch die Frontier Markets in Mitleidenschaft ziehen.

Chancen durch Reformen und Aufwertung
Allerdings sind Frontier Markets eine sehr heterogene Ländergruppe. "Chancen bieten sich in erster Linie dort, wo soziale und politische Reformen starkes Wirtschaftswachstum versprechen“, sagt Spitz. Das wiederum locke ausländische Investoren an. "Wenn Anleger bei der Investition auf stabile Währungen achten und Länder und Regionen meiden, die politischen Gefahren ausgesetzt sind, so stellen Frontier Markets neben Emerging Markets eine sinnvolle Erweiterung für ein global aufgestelltes Portfolio dar", so sein Fazit. (fp)