Die Wachstumsfantasien in den Aktienkursen vieler Technologieunternehmen müssen sich nach Ansicht des Vermögensverwalters Wisdom Tree erst noch bewahrheiten. Daher gelte es besonders auf das Umsatzwachstum dieser Firmen zu achten, sagt Blake Heimann, Analyst im quantitativen Research bei Wisdom Tree.

Firmen schulden Beweise bei Umsatz- und Gewinnwachstum
Seit der Vorstellung der KI-Anwendung ChatGPT hätten die Notierungen von Technologiefirmen mit großer Marktkapitalisierung, die von KI-gestützten Software-Tools oder Cloud-Trainingsmöglichkeiten für KI-Modelle profitieren wollen, stark zugelegt. "Dennoch müssen viele von ihnen erst noch ein signifikantes KI-getriebenes Umsatzwachstum erzielen, ganz zu schweigen von einer wesentlichen Auswirkung auf ihren Gewinn", so Heimann. Die heutigen Investitionsausgaben sollten letztlich eine positive Kapitalrendite bieten können.

Der Experte verweist darauf, dass die Stimmung an der Wall Street in jüngster Zeit von positiv zu negativ umgeschlagen sei, weil Anleger die potenzielle Rendite aus den großen Investitionen und den Zeitrahmen für die Realisierung dieser Rendite infrage stellten. Zudem hätten die Berichte der großen Tech-Unternehmen zuletzt gemischte Ergebnisse gezeigt. "Der Bewertungsaufschlag, den diese Aktien hatten, hat sich verringert, da die Sorge wächst, dass der KI-Hype die Erwartungen nicht erfüllen könnte", so Heimann.

Auf Bewertungen kommt es an
Wichtig sei ein bewertungsbewusster Ansatz. Anleger sollten ihre Engagements bei schwankenden Bewertungen anpassen und sicherstellen, dass sie eine Überkonzentration bei Bewertungsspitzen vermeiden und ein diversifiziertes Portfolio beibehalten. Heimann sagt: "Wenn Anleger die Bewertungstrends kennen, können sie ihre Positionen strategisch reduzieren, wenn sie überbewertet sind, und aufstocken, wenn sie unterbewertet sind." Nach dem Motto "günstig kaufen, teuer verkaufen". (jh)