Analyse: So gut hat sich Gold in Bärenmärkten geschlagen
Gerade in Krisenzeiten gilt Gold als Hort der Stabilität. Aber trifft das wirklich zu? Ein Team von Oddo BHF Asset Management hat sich dieser Frage angenommen – und eine eindeutige Antwort gefunden.
"In den vergangenen 50 Jahren hat Gold über alle Bärenmärkte hinweg, insbesondere in der Finanzkrise 2008, das Portfolio sehr gut stabilisiert." Zu diesem Ergebnis kommt das Multi-Asset-Team von Oddo BHF Asset Management in einer aktuellen Publikation (siehe Grafik).
Auch während der aktuellen wirtschaftlichen Widrigkeiten habe das Edelmetall bisher seine stabilisierende Wirkung unter Beweis gestellt, rechnet der Fondsanbieter vor: Von Februar 2022 bis Januar 2023 gewann Gold in Euro gerechnet demnach sieben Prozent an Wert, während der MSCI World rund 13 Prozent verlor. Eine Gold-Beimischung von bis zu zehn Prozent bei einem reinen Aktienportfolio kann aus Sicht der Multi-Asset-Experten daher stabilisierend auf die Portfolio-Rendite wirken. Bei einem gemischten Portfolio liege der Anteil entsprechend niedriger.
Grafik: FONDS professionell; Quelle: Oddo BHF AM / Refinitiv Datastream; * Total Return in Euro; Rezessionen gemäß NBER
Doch woher rührt diese Eigenschaft des Edelmetalls? "Das Goldangebot ist begrenzt und kann nicht künstlich erhöht werden wie bei unbegrenzt schöpfbaren Papierwährungen", erläutern die Multi-Asset-Experten. "Gold ist seit Jahrtausenden als Mittel zur Wertaufbewahrung begehrt. Diese Eigenschaften führen dazu, dass der Goldpreis oft entgegengesetzt zu Aktienkursen verläuft." (bm)
