Langfristig wird künstliche Intelligenz (KI) die Produktivität und das Wirtschaftswachstum erhöhen. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie des Amundi Investment Institutes und der Amundi-Tochtergesellschaft CPR Asset Management. Investoren sollten sich intensiv mit den Chancen von KI auseinandersetzen, raten die Autoren. Dabei gelte es aber zu berücksichtigen, dass Neuerungen kurzfristig zu Disruptionen führen und die Rentabilität mancher Branchen beeinträchtigen dürften. 

Besonders die Ausgaben für generative KI steigen enorm, schreiben die Autoren. Risikokapital und andere private Investitionen in generative KI erhöhten sich demnach zwischen 2017 und 2022 mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von mehr als 70 Prozent pro Jahr. "Die jüngsten Fortschritte in der Entwicklung von KI können zu erheblichen Veränderungen in einer Vielzahl von Branchen führen", heißt es in dem Themenpapier. 

Langfristig positiv, kurzfristig disruptiv
Dabei dürften sich die kurzfristigen Auswirkungen erheblich von den längerfristigen unterscheiden. Auf kurze Sicht könne KI disruptive Effekte hervorbringen. Die jüngste KI-Welle würde statt "physischer" Automatisierung zunehmend "kognitive" Automatisierung erfassen und damit kreative und kognitive Tätigkeiten betreffen.

Gerade für Länder, für die ein Rückgang der Erwerbsbevölkerung prognostiziert wird, könnte sich die KI aber als großer Gewinn erweisen. "Wie in den 1990er Jahren könnte KI die totale Faktorproduktivität in der gesamten Wirtschaft erheblich steigern, da sie ein breites Spektrum von Branchen beeinflussen kann", so die Autoren. Eine genaue Bezifferung dieses Effekts der KI sei schwierig – allerdings könnte KI die Produktivität wohl um zehn bis 20 Prozent anheben. Sie gehen zudem davon aus, dass über einen längeren Zeitraum neue und neuartige Arbeitsplätze das Beschäftigungswachstum erhöhen dürften. (jh)