In seiner Studie vergleicht HQ-Trust-Kapitalmarktanalyst Jan Tachtler den durchschnittlichen Renditeaufschlag von insgesamt 18 Sektoren mit dem Renditeaufschlag des Bloomberg Euro Corporate, einem marktbreiten Anleihenindex. Dessen Renditeaufschlag gegenüber Staatsanleihen lag zum Zeitpunkt der Analyse bei 112 Basispunkten. Ein Ergebnis: Wer bei Euro-Unternehmensanleihen nach einem höheren Renditeaufschlag als auf Indexebene sucht, wird vor allem bei Finanzdienstleistern fündig. "Im Schnitt beträgt der Renditeaufschlag dieses Sektors auf den Bloomberg Euro Corporate aktuell 34 Basispunkte", so Tachtler.

Anders bei den Versorgern: Dort liegt der Zinsaufschlag gegenüber dem Index lediglich bei sieben Basispunkten. Bei den Industrieunternehmen bekommen Anleger im Schnitt sogar weniger Rendite als bei einem Indexinvestment. Die höchsten Renditeabschläge müssen Anleger derzeit in den Bereichen Basiskonsumgüter, Industriegüter und Technologie hinnehmen.

Allerdings ist der Spread nur ein Faktor: "Investoren sollten nicht nur auf die Zinsen oder den Renditeaufschlag achten", so Tachtler. In aller Regel gelte: Je höher der Spread, desto höher ist auch das Risiko. "Es ist daher wichtig, sich auch mit der Bonität des jeweiligen Unternehmens und der Laufzeit der Anleihe zu beschäftigen", so der Analyst. Er rät generell zur diversifizierten Anlage über einen Rentenfonds oder -ETF. (jh)