Die Aktienkurse dürften bis mindestens Ende des Jahres stark schwanken und könnten zwischenzeitlich erneut abstürzen, prophezeit Amundi-CIO Pascal Blanqué. Zugleich betont er: "Eine vollständige Wende in einen Bärenmarkt ist derzeit nicht zu erwarten." Anleger haben es nach Einschätzung des Anlagestrategen nur mit einer Korrektur zu tun. Denn die Wirtschaftsdaten sind nach wie vor solide, trotz der schleichenden Wachstumsverlangsamung in den USA.

Ein Grund für die Korrekturanfälligkeit der Märkte ist, dass sich der Konjunkturzyklus in einer späten Phase befindet. In solchen Phasen können sogar positive Ereignisse als schlechte Nachrichten für die Märkte gelesen werden, erklärt der Amundi-CIO. So befeuern die rekordverdächtig niedrige Arbeitslosigkeit in den USA und die anziehende Inflation die Sorge, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen rascher oder kräftiger anheben könnte als erwartet.

Kurzläufer und Value-Aktien den Vorzug geben
Amundi bevorzugt im aktuellen Umfeld Aktien gegenüber Anleihen. "Wir sind vor allem im Hochzinssegment vorsichtig", sagt Blanqué. Bei Anleihen bleiben eine sorgfältige Auswahl sowie eine hohe Qualität und Liquidität das A und O. Generell sollten Anleger kurze Laufzeiten bevorzugen, rät der Amundi-Experte. Bei Aktien ist auf der Wachstumsseite Vorsicht geboten. Die besten Chancen bietet laut Blanqué jetzt ein Mix aus qualitativ hochwertigen, nicht zu teuren Titeln und attraktiven Value-Aktien. (fp)