Er gilt als Urgestein der französischen Fondsindustrie: Yves Perrier, Vorstandschef des europäischen Fondsriesen Amundi, leitet das Unternehmen seit dessen Gründung im Jahr 2010. Wir haben ihn für die aktuelle Magazinausgabe von FONDS professionell nach seinen Plänen gefragt.

Es ist schon ein bemerkenswertes Ergebnis: Die französische Fondsgesellschaft Amundi, im Jahr 2010 als gemeinsame Asset-Management-Tochter der Großbanken Société Générale und Crédit Agricole gegründet, hat im vorigen Jahr fast so viel frisches Geld von Anlegern angezogen wie die gesamte deutsche Fondsbranche mit offenen Fonds. Die Franzosen meldeten für 2019 ein Nettomittelaufkommen von 107,7 Milliarden Euro, den höchsten Zufluss seit der Gründung des Unternehmens.


Die wichtigsten Zitate aus dem Interview mit Yves Perrier finden Leser in der Bilderstrecke oben. Das komplette Interview mit Yves Perrier gibt’s zum Nachlesen in der aktuellen Magazin-Ausgabe 1/2020 von FONDS professionell und hier im E-Magazin (Anmeldung erforderlich).


Zum Vergleich: Deutschlands offene Investmentfonds kamen im gleichen Zeitraum auf zusammengenommen 120,2 Milliarden Euro an Neugeld. Auch wenn ein erheblicher Teil des neuen Amundi-Geldes – konkret gut 70 Milliarden Euro – auf zwei neue institutionelle Mandate eines Joint Ventures in Indien entfällt: Mit einem inzwischen verwalteten Vermögen in Höhe von 1,65 Billionen Euro ist der Pariser Asset Manager der unangefochten größte aus Europa stammenden Fondsanbieter, der inzwischen zu den Top Ten der Anbieter weltweit gehört.

Lust auf mehr
Kein Wunder, dass Amundi große Pläne zum Ausbau des eigenen Geschäfts hegt, bei denen insbesondere Asien eine besondere Bedeutung hat. Denn dazu gehört zum Beispiel eine Partnerschaft, die man mit der Bank of China knüpfen will. Ziel ist die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens in der Volksrepublik, die den einst geschlossenen Markt schrittweise öffnen will.

Ein Fondsriese wie Amundi bringt dabei im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern den Vorteil mit, dass die Franzosen bereits ein Joint Venture mit der Agricultural Bank of China unterhalten. Und wenn es nach dem Amundi-Vorstandschef geht, dann ist das noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. (hh)