Viele Anleger fürchten sich vor dem Coronavirus und stoßen derzeit in Europa Aktien ab. Doch selbst eine breite Pandemie wird die Wirtschaftslage womöglich nur vorübergehend verschlechtern. Zu dieser Einschätzung kommen die Chefanlagestrategen Pascal Blanqué und Vincent Mortier des französischen Vermögensverwalters Amundi. Sie haben in einer aktuellen Marktanalyse untersucht, welche Auswirkungen das Virus im weiteren Jahresverlauf haben könnte.

Blanqué und Mortier gehen davon aus, dass das Coronavirus den Welthandel zunächst weiterhin schwächen und die Industrieproduktion beeinträchtigen wird. "Unser zentrales Szenario ist eine vorübergehende Verschlechterung der Weltwirtschaftslage im ersten Quartal dieses Jahres mit einem möglichen Übergreifen auf das zweite Quartal", sagen die Anlageprofis. Davon werden sich die Märkte nach Ansicht der Experten aber bald wieder erholen. "Wir gehen davon aus, dass sich die zyklische Erholung, die wir zu Beginn des Jahres erwartet hatten, mit einigen Monaten Verzögerung vollziehen wird."

China lockert Geldpolitik
Chinas Regierung stützt die eigene Wirtschaft bereits durch massive fiskal- und geldpolitische Maßnahmen. Für die Amundi-Experten ist das ein weiterer Grund für Optimismus. Die Anlageprofis haben wegen des Coronavirus ihre globalen Wachstumsaussichten für das Jahr 2020 denn auch nur leicht gesenkt: von 3,2 auf 3,0 Prozent. (fp)