Die starke Dynamik der US-Wirtschaft dürfte nach Einschätzung von Amundi-Anlagechef Vincent Mortier im zweiten Halbjahr etwas an Fahrt verlieren. Nach Meinung Mortiers preisen die Märkte einen Großteil der guten Nachrichten bereits ein. Doch auch die Risiken etwa in der Geopolitik gelte es zu berücksichtigen. "Investoren sollten sich auf jene Investments konzentrieren, die ein besseres Risiko-Ertrags-Verhältnis bieten könnten", so der Amundi-CIO.

Attraktive Euro-Unternehmensanleihen
Bei Unternehmensanleihen hält er bonitätsstarke Euro-Anleihen für interessant, gute Auswahl sei aber entscheidend. Investment-Grade-Anleihen gibt er den Vorzug gegenüber Hochzinsanleihen. "Wir schätzen auch Schwellenländeranleihen aufgrund ihrer hohen Rendite", so Mortier. Hier habe Amundi die Positionierung aber leicht reduziert, da die anhaltende Inflation in den Schwellenländern das Potenzial für einen weiteren Zinsrückgang verringert. Gute Chancen bieten seiner Meinung nach auch US-Anleihen mit kurzer und mittlerer Laufzeit.

Aktien: Potenzial für Europa und Japan
An den Aktienmärkten rät Mortier zu einem globalen Ansatz: Er gehe davon aus, dass sich die Kursanstiege in den USA verlangsamen werden. Das begünstige eine Aufholjagd des restlichen Marktes. In Europa hat Amundi die Gewichtung von defensiven Werten wie Versorgern leicht erhöht. Mortier: "Insgesamt sind wir positiv gegenüber Industrie- und Konsumgütern eingestellt und vorsichtig gegenüber Technologie und zyklischen Konsumgütern." Auch Aktien aus Japan und dem Vereinigten Königreich hält er für attraktiv. (jh)