Am Tag danach: So sehen unabhängige Profis die US-Wahl
Der befürchtete "Trump-Crash" ist ausgeblieben. Bislang zeigen sich zahlreiche Assets sehr robust. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial erklomm gestern sogar ein neues Allzeithoch. Wie kann das sein? So schätzen unabhängige Vermögensverwalter die Lage ein.
Thomas Hünicke, geschäftsführender Gesellschafter bei WBS Hünicke:
"Trump stellt seine Wirtschaftspolitik unter das Motto 'America first', der Amerikanismus soll eine globale ökonomische Perspektive ablösen. Dass dies ökonomischem Suizid gleichkommt, haben auch konservative Beobachter schon oft genug betont. Die USA sind weltgrößter Absatzmarkt für Importgüter. Deutsche Unternehmen exportierten 2015 Waren im Wert von 124,1 Milliarden US-Dollar in die USA. Um das an einer Branche zu verdeutlichen: Die deutschen Maschinenbauer, zu denen neben vielen Mittelständlern auch Dax-Konzerne wie Thyssen-Krupp oder Linde gehören, haben 2015 durch ihr USA-Geschäft 16,8 Milliarden Euro umgesetzt. Ein spürbarer Einbruch in dem wichtigsten Markt überhaupt würde sich sofort auf die Börsenkurse und Dividenden auswirken, die Unternehmen viel Kapitalisierung kosten und den Anlegern dementsprechend Verluste in den Portfolios bescheren. Es ist daher notwendig, die weiteren Entwicklungen in den USA genau zu beobachten und langfristige Schlüsse daraus zu ziehen. Denn neben den geschilderten Auswirkungen werden möglicherweise viele Investoren ihre Gelder aus den USA unter einem Präsidenten Donald Trump abziehen."
"Trump stellt seine Wirtschaftspolitik unter das Motto 'America first', der Amerikanismus soll eine globale ökonomische Perspektive ablösen. Dass dies ökonomischem Suizid gleichkommt, haben auch konservative Beobachter schon oft genug betont. Die USA sind weltgrößter Absatzmarkt für Importgüter. Deutsche Unternehmen exportierten 2015 Waren im Wert von 124,1 Milliarden US-Dollar in die USA. Um das an einer Branche zu verdeutlichen: Die deutschen Maschinenbauer, zu denen neben vielen Mittelständlern auch Dax-Konzerne wie Thyssen-Krupp oder Linde gehören, haben 2015 durch ihr USA-Geschäft 16,8 Milliarden Euro umgesetzt. Ein spürbarer Einbruch in dem wichtigsten Markt überhaupt würde sich sofort auf die Börsenkurse und Dividenden auswirken, die Unternehmen viel Kapitalisierung kosten und den Anlegern dementsprechend Verluste in den Portfolios bescheren. Es ist daher notwendig, die weiteren Entwicklungen in den USA genau zu beobachten und langfristige Schlüsse daraus zu ziehen. Denn neben den geschilderten Auswirkungen werden möglicherweise viele Investoren ihre Gelder aus den USA unter einem Präsidenten Donald Trump abziehen."
Dass Kapitalmärkte unberechenbar sind, hat sich gestern erneut eindrucksvoll bewiesen. Zahlreiche Beobachter hatten verheerende Konsequenzen wegen des überraschenden Wahlausgangs in den USA erwartet. Doch der allumfassende Crash blieb aus. An vielen Wertpapier-, Devisen- und Rohstoff-Börsen reichte es "nur" für eine Schrecksekunde. Gegen Handelsschluss hatte sich das anfängliche Entsetzen vielerorts bereits gelegt.
War es das schon? Oder droht neues Ungemach, sobald Trumps politische Pläne Konturen bekommen? Was ist das Gebot der Stunde: Schockstarre oder Schnäppchenjagd?
Wir zeigen in unserer Fotostrecke, was unabhängige Vermögensverwalter ihren Kunden jetzt mit auf den Weg geben. (ps)
