Anleger sollten die Inflation im Blick behalten. Denn selbst wenn das Preisniveau nur moderat steigt, kann das erheblichen Einfluss auf die Erträge haben, schreibt der Fondsanbieter Allianz Global Investors in seinem Marktausblick für das kommende Jahr. Der Ausstieg der großen Notenbanken aus der expansiven Geldpolitik wird nach Ansicht der Experten im Zeitlupentempo ablaufen, wodurch das niedrige Zinsniveau auch im kommenden Jahr erhalten bleiben dürfte. "Der Erhalt der Kaufkraft wird so erneut zum wichtigsten Anlageziel", heißt es von Allianz GI.

Die schleichende Rückkehr zur geldpolitischen Normalität macht nichtsdestotrotz Anpassungen in den Portfolios nötig. In einigen Anlageklassen kann es nach Einschätzung von Allianz GI im kommenden Jahr ohne Vorwarnung zu Engpässen kommen. "Im Zuge ihrer quantitativen Lockerungsmaßnahmen halten die Fed, die Europäische Zentralbank und die Bank of Japan mittlerweile ein Drittel aller weltweit handelbaren Anleihen. Der Verkauf dieser Anleihebestände könnte die Märkte negativ beeinflussen", warnen die Experten. In der Folge könnten die Anleiherenditen steigen. 

Vorsicht vor Liquiditätsengpässen
Für 2018 rechnet die Investmentgesellschaft weiterhin nur mit geringen Schwankungen an den Kapitalmärkten, auch weil die Zentralbanken mit Blick auf die Finanzstabilität vorsichtig agieren werden. Dennoch könnten durch die langsame Wende in der Geldpolitik und die damit einhergehenden Liquiditätsengpässe Volatilitätsspitzen entstehen. Anlegern eröffnen Phasen mit höherer Volatilität die Chance, einzelne Wertpapiere zu günstigeren Preisen zu erstehen. Allianz GI rät für das kommende Jahr zur sorgfältigen Titelselektion. (fp)