Die erste Fed-Sitzung in diesem Jahr dürfte keine Änderung in der Geldpolitik der US-Notenbank mit sich bringen, erwartet Franck Dixmier, globaler Anleihechef von Allianz Global Investors (AGI). "Insbesondere die jüngsten Äußerungen von Janet Yellen zur Lohnentwicklung weisen darauf hin", sagt Dixmier. Die Fed dürfte laut seiner Einschätzung auch noch mehr über Präsident Donald Trumps Pläne zur Ankurbelung der Konjunktur wissen wollen, bevor sie Anpassungen vornimmt.

Indes müsse die Fed nun Klartext reden, damit die Märkte ihre Erwartungen anpassen können – insbesondere vor dem Hintergrund des von Präsident Trump geplanten Konjunkturprogramms. "Wir erwarten, dass das Kommuniqué mehr Klarheit bringt, da diese Sitzung nicht von einer Pressekonferenz begleitet wird", so Dixmier. Von besonderer Bedeutung sei der Unterschied zwischen den "Fed dots" und den Erwartungen des Marktes. "Die Punkte zeigen, dass der Konsens der Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed von drei Zinserhöhungen in diesem Jahr und drei weiteren im Jahr 2018 ausgeht. Allerdings erwartet der Markt nur insgesamt vier Zinserhöhungen in den nächsten zwei Jahren – ein deutlicher Unterschied", sagt der Anlagechef.

Fragile US-Märkte
Diese anhaltende Kluft zwischen den Erwartungen des Marktes und dem künftigen Tempo der Zinserhöhungen weisen auf die Fragilität der US-Märkte hin, vor allem angesichts des derzeitigen so genannten "Reflation Trade" und des zunehmenden Drucks vonseiten des Arbeitsmarkts. "Es ist im Interesse der Fed, genauer über das Tempo der Zinserhöhungen zu informieren, damit sich die Märkte reibungslos anpassen können, zumal Finanzstabilität zentral den Entscheidungsprozess der Fed bestimmt", sagt Dixmier. (fp)