Auf den ersten Blick wirkt der Mitte 2010 aufgelegte Privatfonds: Kontrolliert von Union Investment wie ein Dachfonds. Über 90 Prozent des Wertpapiervermögens des mit einem Volumen von knapp 19 Milliarden Euro größten in Deutschland aufgelegten Fonds sind in hauseigene sowie gruppenfremde Investmentfonds investiert. Im gemeinsamen Analysegespräch mit Dirk Arning, Vorstand des Researchhauses Drescher & Cie., kann Alexander Wagner als verantwortlicher Fondsmanager nachvollziehbar erläutern, warum eine Einordnung als Dachfonds zu kurz greifen würde. Wagner verweist dabei auf das von ihm mitentwickelte Fondskonzept, das in erster Linie auf einer durchaus komplexen Volatilitätssteuerung beruht.

Als eine Art Motor hinter dem Fondskonzept steht der von Union Investment entwickelte sogenannte "M4-Ansatz". Die Abkürzung steht für vier wesentliche Elemente, die das Management des Fonds bestimmen. "Multi Asset" bedeutet, dass der Fondsmanager in nahezu alle Assetklassen investieren kann, unter "Multi Instrument" verstehen die Union-Leute die Nutzung verschiedenster Anlagevehikel wie hauseigene und fremde Investmentfonds, ETFs, aber auch Einzelwerte sowie Optionen und Derivate. Unter dem Aspekt "Multi Management" setzt Wagner nicht nur auf die Expertise der hauseigenen Kollegen in Fondsmanagement und Analyse, sondern auch auf die Ideen externer Fondsmanager. Und unter dem Stichwort "Multi Alpha" wird versucht, möglichst viele und unterschiedliche Ertragsquellen für den Fonds zu nutzen.

In den meisten Jahren seit der Auflage hat das ausgereicht, um den Durchschnitt seiner Peergroup "Mischfonds Euro defensiv global" zu übertreffen. 2013 und 2017 sowie auch im bisherigen Jahresverlauf konnte Wagner sogar den Vergleichsindex der Gruppe schlagen, obwohl das Übertreffen einer Benchmark gar nicht zum Grundkonzept des Fonds gehört. Sein eigentliches Ziel einer maximalen Schwankungsbreite des Fondswerts von vier Prozent hat der Fondsmanager erreicht, für 2018 steht allerdings erstmals seit sechs Jahren mit positiver Performance ein dickes Minuszeichen von sieben Prozent vor der Wertentwicklung. Anlass genug, dem Konzept einmal etwas näher auf den Grund zu gehen. (hh)


Auszüge aus dem Gespräch mit Alexander Wagner finden Nutzer in der Bildstrecke oben. Das vollständige Interview lesen Sie in der kommenden Heftausgabe 2/2019 von FONDS professionell, die Abonnenten ab Ende Mai zugestellt wird. Angemeldete KLUB-Mitglieder können den Beitrag auch vorab hier im E-Magazin lesen.