Das Säbelrasseln von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un hat in der vergangenen Woche die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. Rückblickend betrachtet haben Anleger, die diesen Rücksetzer zum Einstieg nutzten, alles richtig gemacht. Mittlerweile hat die Stimmung nämlich schon wieder gedreht.

Der Optimismus kommt nicht von ungefähr, sagt Hans-Jörg Naumer, leitender Kapitalmarktstratege bei Allianz Global Investors (AGI). Die üppige Zentralbankliquidität, steigende Unternehmensgewinne und die gute Konjunktur unterstützen die Märkte. In der Vergangenheit hat es sich für Anleger oft ausgezahlt, in Zeiten hoher politischer Unsicherheit ins Risiko zu gehen, sagt Naumer.

Allerdings scheint sich das Gros der Investoren allmählich an geopolitische Turbulenzen zu gewöhnen. Kein Wunder: Gemessen an den Medienberichten ist die Zahl der politischen Krisen seit dem Jahr 2000 deutlich gestiegen. "Die Korea-Krise fällt nicht aus dem Rahmen, auch wenn ihre Auswirkungen im Extremfall natürlich dramatisch wären", sagt der Stratege.

Zyklische Konsumwerte haben Probleme
Vieles spricht dafür, dass es an den Aktienmärkten langfristig weiter aufwärts geht. Die Konjunktur entwickelt sich solide, die aktuelle Berichtssaison ist die beste seit langem. Für Aktionäre gab es überdurchschnittlich viele positive Überraschungen. Anleger sollten allerdings genau hinschauen, wo sie investieren: Bei konjunktursensiblen Konsumwerten fielen Umsatzanstiege zuletzt besonders schwer, berichtet Naumer. "Die Preissetzungsmacht scheint eingeschränkt, der Ausbau der Absatzmärkte hinter den Erwartungen zurückzubleiben." (fp)