Angesichts der Länge der aktuellen Aktienhausse bei amerikanischen Dividendenwerten überrascht es nicht, dass die Zahl der Skeptiker zunimmt. Am 9. März dieses Jahres feierte der aktuellen Bullenmarkt seinen achten "Geburtstag", womit er bereits auf Platz zwei der längsten Anstiegsphasen der Nachkriegszeit liegt. Länger war bisher nur die Hausse, die im Oktober 1990 begann und im März 2000 endete. Seit 100 Monaten steigt der amerikanische Leitindex ohne Rückschläge von mehr als 20 Prozent, sein Wert stieg bisher um rund 260 Prozent. (siehe Grafik in der Bildergalerie oben)

Dass auch diese Hausse enden wird, steht fest, ob das aber so bald sein wird, wie vielfach befürchtet, ist offen. Der US-Autor und Börsenbrief-Beobachter Mark Hulbert weist in seiner jüngsten Marketwatch-Kolumne darauf hin, dass der Dow Jones Transportation Average ein neues All-Time-High erreicht habe, ohne dass dies vielen Marktbeobachtern aufgefallen wäre.

Dieser Index ist ein Relikt aus der Eisenbahn-Ära und älter als der bekanntere Dow Jones Industrial Average. Einer alten Theorie zufolge gilt ein Bullenmarkt in den USA als intakt, so lange beide Marktbarometer einigermaßen gleichmäßig steigen. Kommt es zu Divergenzen, wird dies als Warnung interpretiert. Einige Monate lang sah es nun so aus, als ob der Transportation-Average die jüngsten Höchststände des Dow nicht mehr bestätigen würde, seit Mitte Mai zeigt der Trendpfeil nach oben, und mit dem nun erreichten All-time-high liegt die Bestätigung vor, dass die Hausse – jedenfalls gemäß der Dow-Theorie – kurzfristig nicht gefährdet scheint. (gf)