Die Binnennachfrage in der Euro-Zone werde durch das starke Kreditwachstum nur wenig beflügelt, schreibt Darren Williams, Senior European Economist bei ACM in den neuesten Economic Perspectives. Zwar stiegen die Hypothekenkredite und damit die Hauspreise (mit Ausnahme von Deutschland) in den vergangenen Monaten deutlich, doch anders als in den USA oder Großbritannien führe dies nicht zu einem Kaufschub bei den Konsumenten. Nur wenig stützen auch die stark steigenden Konsumentenkredite den privaten Verbrauch. Ihr Anteil an allen Krediten ist mit sieben Prozent sehr gering.

Jüngste Umfragen der Europäischen Zentralbank (EBZ) zeigen, dass die Unternehmen ihre Kredite zum großen Teil zur Schuldenumstrukturierung und für Firmenübernahmen verwenden. Investitionen haben dagegen an Bedeutung verloren. Insgesamt unterstützt das starke Kreditwachstum die Behauptung der EZB, dass die aktuelle Zinshöhe keine Barriere für das Wachstum darstelle. Gleichzeitig nehmen die Inflationssorgen der Notenbanker zu, wobei eine Zinserhöhung in naher Zukunft nicht zu erwarten sei. ACM rechnet frühestens im zweiten Quartal 2006 mit solch einem Schritt.

 

Die Weltwirtschaft befinde sich auf sicheren Wachstumskurs, schreibt Joseph G. Carson, US-Ökonom und Direktor des Global Economic Research bei ACM. Die meisten Notenbanken der Welt verfolgen weiterhin eine lockere Geldpolitik, die sich als wachstumsfördernd erweisen wird. Die steigenden Energie- und Rohstoffpreise dürften allerdings die wichtigsten Triebkräfte des Wachstums verschieben, dann aber zu einer ausgeglichenen globalen Struktur führen.

 

Im Anhang: Economic Perspectives von Alliance Capital Management (ACM) zu Europa und den USA (PDF-Dateien)