Im Marktausblick auf den US-Markt dieser Woche untersucht Joseph G. Carson, US-Ökonom und Direktor des Global Economic Research bei ACM, die Differenzen zwischen Ausgaben und Ersparnissen und echten Vermögenswerten, besonders im Immobilienmarkt, und die möglichen Konsequenzen für die ansonsten gesunde US Wirtschaft. Er geht davon aus, dass die Geldpolitik Amerikas eine wichtige Rolle spielt bei der Verringerung der Ungleichgewichte. Eine zentrale Rolle könne der Zinssatz einnehmen, so der Analyst, gibt aber zu bedenken, dass dieser auf ein höheres Niveau - als wirtschaftlich verträglich sei - erhöht werden müsste.

 

China: Handelsgleichgewicht als zentraler Faktor

 

Anthony Chan, Asian Sovereign Strategist bei ACM, nimmt Stellung zur Neubewertung des chinesischen Renmimbi (RMB). Chan schreibt in den Asian Economic Perspectives, dass eine Reaktion auf das gegenwärtige Handelsungleichgewicht zwischen China und den Vereinigten Staaten mit großer Wahrscheinlichkeit kurzfristig mehr Wirkung haben wird als die Neubewertung der Währung. Diese Politik eines starken Renmimbi mit flexiblen Wechselkursen wird erst langfristiger funktionieren, glaubt Chan, zurzeit aber deplaziert sein. Er nimmt an, dass eine Beschränkung des Exportes Chinas unter den gegebenen Voraussetzungen die beste Lösung ist. In diesem Zusammenhang werden eine Reduktion der Export-Umsatzsteuer und die Einführung einer Exportsteuer diskutiert, wie sie bereits für Textilien und Kleidung bestehen. Diese sollen in absehbarer Zeit auch in anderen Sektoren eingeführt werden. Chan betont aber, dass er eine Neubewertung der Währung nicht kategorisch ablehnt. Eine flexible Währung ist unerlässlich für eine offene Volkswirtschaft, so der Analyst.

 

Europa: Wirtschaftsschwäche ist erdöl-induziert

 

Die momentane Wirtschaftsschwäche wird im zweiten Quartal dieses Jahres einen Höchststand erreichen. Unklar ist weiterhin, inwieweit diese Schwäche durch den Druck der hohen Ölpreise und vorübergehende Bestandskorrekturen ausgelöst wird oder sogar eine dauerhafte Verlangsamung der Konjunktur signalisiert. Darren Williams, Senior European Economist bei ACM, nimmt an, dass die erste These wahrscheinlicher ist, nachdem sich die Schwäche primär auf den erdölintensiven Industriesektor konzentriert hat. ACM hält weiterhin an der Meinung fest, dass Zinssenkungen unwahrscheinlich sind, man glaubt, dass die Zinssätze im Euro-Raum als nächstes angehoben werden, allerdings frühestens in 6 Monaten. (em)

 

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