Sollte sich der aktuelle Streit der USA und der EU mit China zu einem echten Handelskrieg ausweiten, ist mit einer Wechselkursanpassung in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen, schreibt Anthony Chan, Asian Sovereign Strategist bei Alliance Capital Management (ACM), in den neuesten Economic Perspectives für China. Mit der überraschenden Abschaffung der erst kürzlich eingeführten Exportsteuern insbesondere für Textilprodukte habe sich China gegen die weiter bestehenden Importquoten in den USA und der EU gerächt.

 

Zuvor hatte Peking gehofft, die Maßnahmen zur Ausfuhrdrosselung würden die Beschränkungen für chinesische Produkte auf den Märkten in Übersee auflockern. Eine Flexibilisierung des Wechselkursregimes in den kommenden zwei Monaten gilt daher als nahezu ausgeschlossen. Während die Vereinigten Staaten mit einer schärferen Gangart reagieren dürften, werden die Töne in China zunehmend nationalistischer, zugleich lasse sich ein ideologischer Linksruck unter der jetzigen Führung beobachten.

 

Sollte ein Handelskrieg mit China allerdings abgewendet werden, ist eine leichte Anpassung des Währungsregimes bis zum Jahresende zu erwarten. Dabei könnte das Kursband des Renminbi um zwei bis drei Prozent ausgeweitet und die Währung an einen Korb verschiedener Devisen gekoppelt werden.

 

Die komplette Ausgabe der "Economic Perspectives" von ACM (in englischer Sprache) finden interessierte Leser in Form einer PDF-Datei im Anschluss an diese Meldung.