Dass die Höhe der Leitzinsen in Zusammenhang mit den Konsumausgaben einer Volkswirtschaft steht, weiß man. Besonders in Großbritannien hat Darren Williams, Europa-Ökonom bei ACM, eine zunehmende Abhängigkeit festgestellt. Er geht davon aus, dass die Zinssätze in Großbritannien so niedrig gehalten werden, damit keine Schmälerung der Konsumausgaben zu befürchten ist. Gerade deshalb stellt sich aber die Frage, warum der Konsum in letzter Zeit so schwach war.

 

Die Briten haben Ende des vergangenen Jahres und Anfang 2005 ihren Konsum deutlich langsamer ausgeweitet als in den drei Quartalen zuvor. Diese Entwicklung war besonders im Bereich langlebiger Konsumgüter augenscheinlich. Dafür sei der Rückgang der verfügbaren Einkommen im vierten Quartal 2004 verantwortlich, schreibt Williams. Vor allem verringerte Dividendenerträge und die gesunkenen staatlichen Transferzahlungen seien die Hauptfaktoren für diese Entwicklung gewesen. Aber auch die Abkühlung auf dem Immobilienmarkt und die steigenden Ölpreise hätten zur jüngsten Ausgabenschwäche beigetragen.

 

Während die Dividendeneinkommen und staatlichen Leistungen sanken, nahmen die Löhne und Gehälter allerdings weiterhin stark zu. ACM schließt weder höhere Basiszinssätze noch eine höhere Sparquote vollständig aus, erwartet daher aber mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden Monaten eine Erholung des Konsums. Frühestens im Juni rechnen die Ökonomen bei ACM mit dem nächsten Zinsschritt der Bank von England, allerdings müsse vorher noch ein Anstieg der Konsumausgaben feststellbar sein. (em)

 

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