Die Ankündigung einer Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank sei wenig überraschend gekommen, schreibt Darren Williams, Senior European Economist bei ACM. Schon im Vorfeld der Anhebung wurden die Sorgen der Notenbanker über eine höhere Inflation bereits deutlich. Zudem hätte sich eine Reihe von jüngsten Daten aus der Euro-Zone verbessert. In der Diskussion über mögliche Zinsschritte in den kommenden Monaten sollte beachtet werden, dass die EZB versucht den Eindruck zu vermeiden, ihre Geldpolitik sei vorherbestimmt.  

Auch wenn Zentralbankpräsident Jean-Claude Trichet sagt, dass weitere Erhöhungen nicht geplant seien, werde die EZB sich weitere Schritte offen lassen. Das zeige die Erfahrung aus der Vergangenheit. Sobald sich das Wachstum der Euro-Zone in den kommenden Quartalen seinem Trend nähert dürften die geldpolitischen Zügel schrittweise angezogen werden. ACM bleibt bei der Einschätzung, dass der Leitzins zum Ende des Jahres 2006 bei 3,0 Prozent liegen werde. Da Williams schätzt, dass der neutrale Zinssatz derzeit bei 3,50 Prozent liegt, bleibt die Geldpolitik damit weiterhin konjunkturfreundlich.

 

Im Anhang: ACM-European Economic Perspectives