Der Focus der EZB auf das gesamte Währungsgebiet intensiviere die unterschiedliche Wachstumsperformance in Teilen der Euro-Zone, schreibt Darren Williams , Europa-Ökonom bei ACM, in den neusten Economic Perspectives für Europa. Das Dilemma der Notenbanker sei, dass etwa Deutschland niedrigere Zinsen und einen schwächeren Euro und Spanien dagegen höhere Kreditkosten und eine stärkere Währung nötig hätten.

Während die Deutschen vor der Euro-Einführung die niedrigsten realen Zinsen hatten, sind sie heute mit dem höchsten Niveau geschlagen. Angesichts der aufgekommenen Diskussionen um den Zusammenhalt der Währungsunion unterstreicht Williams dennoch, dass die mit einem Austritt aus der Gemeinschaftswährung verbundenen Kosten zu hoch wären. Zudem würden die ökonomischen Probleme in den einzelnen Ländern damit auch nicht gelöst.

Die Notenbank Fed sei gut beraten ihren Zinsstraffungszyklus noch mindestens bis zum Jahresende beizubehalten, schreibt Joseph G. Carson , US-Ökonom und Direktor des Global Economic Research bei ACM, in den neusten Economic Perspectives für die USA. Grund: Das relativ niedrige Zinsenniveau und die lockere Kreditvergabepraxis der Banken erhöhen das Inflationsrisiko in den Vereinigten Staaten.

Auch steige der Preisdruck von Seiten der stark zunehmenden Arbeitskosten und des Immobilienbooms. Die niedrigen und fallenden US-Anleiherenditen ständen dagegen im Gegensatz zur konjunkturellen Lage des Landes. Das sei eine unwillkommene Lockerung der Finanzierungsbedingungen, w ährend die Verantwortlichen derzeit versuchten, die geldpolitischen Zügel anzuziehen.

Die komplette Ausgabe der "Economic Perspectives" von ACM (in englischer Sprache) finden interessierte Leser in Form zweier PDF-Dateien im Anschluss an diese Meldung.