Die jüngste Stärke des deutschen Aktienmarkts ist nicht zuletzt auf den kräftigen Gewinnanstieg bei den Unternehmen des Landes zurückzuführen, schreibt Darren Williams, Senior European Economist bei ACM. Die Firmen senkten vor allem die Arbeitskosten, wodurch mittlerweile die Gewinnmargen auf dem höchsten Stand seit 35 Jahren liegen. Der starke Euro, die schwindende Macht der Gewerkschaften und die Gefährdung durch Billigproduzenten aus dem Ausland haben jüngst den Druck auf die Arbeitskosten noch mal verstärkt. 

Auf der anderen Seite erklärt diese Entwicklung auch die Schwäche des deutschen Konsums: Die deutschen Unternehmen weiteten ihre Gewinne auf Kosten der Konsumausgaben aus. In der ersten Hälfte dieses Jahres sanken die Haushaltseinkommen real um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig machten sich die Firmen aber auch unabhängiger von Deutschland als Produktionsstandort und als Ertragsquelle, worin ein weiterer wichtiger Grund für die Stärke des Aktienmarkts liegt.

 

USA

 

Seit einigen Jahren folgten die Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten kaum noch dem Anstieg der Produzentenpreise, schreibt Joseph G. Carson, US-Ökonom und Direktor des Global Economic Research bei ACM. Das dürfte mit dem zunehmenden Gewicht des Imports, vor allem von Niedrig-Preis-Gütern zusammenhängen. Bei den großen Einzelhändlern sind zu mindestens keine Einbrüche der Gewinnmargen zu beobachten. Im Gegenteil, sie liegen oft auf Rekordhöhe.  

 

Im Anhang: European Economic Perspectives, US Economic Perspectives